Freitag, 9. Januar 2015

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Sonntag, 4. Januar 2015

ICH BIN UMGEZOGEN!

Guten Abend, Hallo und frohes neues Jahr!

Die Favoriten des Tages sind umgezogen. Mit neuem Anstrich und alter Neugier geht's weiter auf 

 www.kleinstadt-revier.de und der entsprechenden Facebookseite.

Ich hoffe, ihr seid weiter dabei, kommentiert vielleicht mal hier und da und wir machen es uns auf den neuen Seiten wieder nett.

Diese Seite bleibt als Archiv online, damit auch nichts verlorengeht...

Dienstag, 23. Dezember 2014

Begegnungsevergreens

Es gibt Begegnungen mit Menschen, die sich immer und immer wiederholen. Mit verschiedenen Menschen.
Zum Beispiel die mit ambitionierten Müttern. Alle Kollegen in diesem Land, auf diesem Kontinent, nein: auf diesem Planeten schlagen vermutlich gleich Hände über Köpfen zusammen. Damit es so kommt gehen wir jetzt ganz gemütlich 'ne sommerliche Runde übern Rummel:

Nicht jeder Kollege geht gern Fußstreife auf der Kirmes. Es ist eng, es ist warm und mit etwas Pech hat man viel mit betrunkenen Pöblern zu tun. Jetzt, am Nachmittag, begegnen uns eher Familien. Die Stimmung ist locker. Hier und da kommt man mit den Menschen ins Gespräch. Ich mag das.

Samstag, 20. Dezember 2014

Weihnachten

Die Tage sind kurz, die Nächte lang und nicht nur deshalb sind die Menschen größtenteils einer gewissen vorweihnachtlichen Hektik erlegen.
In den Städten drängeln sie sich im Shoppingwahn an Glühweinständen und Kaufhauskassen, suchen nach Socken für die Männer und Kochtöpfen für die Frauen und sehnen sich nach den Weihnachten aus ihren Kindheitserinnerungen. Früher war weniger Stress und mehr Lametta.
Nicht nur Ruhe, auch das richtige Winterwetter fehlt uns für die besinnliche Stimmung. Die letzten weißen Weihnachten hier im Dorf liegen schon einige Jahre zurück. Die meisten Verkehrsteilnehmer freut’s, ich wiederum hätte an Schneeflöckchen, Weißröckchen nichts auszusetzen. Dann ist es heller draußen, die Kinder bewerfen die spießigen Rentner aus der Nachbarschaft mit Schneebällen, die Rentner schneefräsen ihre Einfahrten frei, auf den Straßen tuckern die Autos wie am Schnürchen gezogen mit Weihnachtsbäumen auf den Dächern in die freigefrästen Einfahrten. Alles geht ein wenig langsamer vonstatten. Herrlich.
Wenn da nicht die Unfälle wären, die uns auf Trab halten, sobald die ersten Flocken liegen bleiben. In unserer hügeligen Landschaft kommt der Verkehr dann schnell ins Stocken. 

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Vermisste Person

Wie bei eigentlich jedem Einsatz bringt erstmal ein Kollege die anderen auf den  Stand der Dinge:

"Passt auf, ich sag euch ein bisschen was zur Vorgeschichte: Die Vermisste war vorgestern schon einmal weg. Da ist sie morgens abgehauen und abends an der A2 gefunden worden, ungefähr 200km von hier. Da hatte sie sich den Tank leer gefahren und ihr Handy hatte auch kaum noch Saft. Sie hat drei Kinder und irgendwie scheint sie die Trennung von ihrem Ex-Freund nicht zu verkraften. Den ganzen Tag hat sie ihm immer noch pausenlos WhatsApp-Nachrichten geschrieben, dass ihr Leben keinen Sinn mehr hat und sie Schluss machen will. Nach der Geschichte war sie einen Tag in der Klinik. Gestern dann schon wieder entlassen. Heute sollte sie sich eigentlich bei ihrem Psychiater melden; hat sie aber nicht gemacht. Aber gestern hat sie noch bei irgendwelchen Bekannten beim Umzug geholfen. Da lebte sie also noch."

Montag, 17. November 2014

Allgemeine Verkehrskontrolle

Der Eintrag ist, wie ihr schnell merken werdet, ein Rückblick. Es geht um eine (fast) normale Verkehrskontrolle, in der ich etwas Wichtiges gelernt habe. Und vielleicht nehmt ihr ja auch was mit...

Samstag, 15. November 2014

Sarina

Der Spätdienst ist unruhig, mein Telefon rappelt ständig. Zwischen den kleinen und großen Problemen der Menschen nutze ich die kurzen Ruhephasen und lehne mich zurück. Gerade wollte ein Opi wissen, wo er Anzeige wegen Sachbeschädigung erstatten kann. Anschließend standen zwei Kontrolleure mit einem Schwarzfahrer auf der Matte. Dann rief eine Dame an, die ein Aktenzeichen brauchte, der Autofahrer, der sich nach der Winterreifenpflicht erkundigte und die Lehrerin, die auf der Wache stand und drauf pochte, dass sie zu unrecht angehalten wurde. Der ganz normale Wahnsinn halt.
Es bimmelt wieder. In Anbetracht dessen, was sie mir zu erzählen hat,  wirkt die Frau am Telefon ziemlich sachlich. „Meine Tochter Sarina ist abgehauen, ich hab Schiss dass die sich was antut!“ Ich bringe den Schreibtischstuhl in eine aufrechtere Position und mache die Musik aus. „Ok, was für einen Grund könnte sie haben?“ „Mein Mann hat meine Söhne missbraucht. Sarina war mit vor Gericht… wohl doch alles `n bisschen zu viel für sie. Dabei sind wir echt 'n gutes Team. Sarina macht das super!“ Ooooha. Harter Stoff. Während ich mir die Anzeige auf den Bildschirm klicke frage ich bei der Mutter ein paar Eckdaten ab.
Sarina ist gerade 18, wohnt noch Zuhause und hat heute aus heiterem Himmel die Haustür hinter sich zugeschlagen. Jetzt ist sie weg, wohl irgendwo in der Nachbarschaft unterwegs, hoffentlich baut sie keinen Mist. „Ich rufe Sarina mal an“ schlage ich der Mutter vor, in der Hoffnung, sie möge auch dran gehen.