Donnerstag, 17. Juli 2014

Hilfreiche Tipps für Autofahrer (1) - Was ihr an Absperrungen wissen solltet

Ihr kennt das, es ist nachmittags um halb fünf, nach einem anstrengenden Tag auf der Arbeit wollt ihr nur noch eins: endlich nach Hause. 
Die Strecke könntet ihr im Schlaf nehmen, Schlaf wäre jetzt eh nicht verkehrt, aber erstmal müsst ihr ja noch durch den Feierabendverkehr. Heute ist der Stau an der Ampel irgendwie länger als sonst. Oh, da vorne blinkt Blaulicht. Wie nervig. Aber hilft ja alles nichts, da müsst ihr jetzt durch.
Auf der Fahrbahn hat die Polizei fleißig ihre Blinkleuchten und Hütchen verteilt und natürlich genau die Richtung gesperrt, die ihr immer nehmt. Naaaa klasse. Ihr müsst einen Umweg fahren, wenden oder kennt euch vielleicht doch nicht so gut aus. Also haltet ihr am Fahrbahnrand an und fragt freundlich den Kollegen mit der Kelle, wo's für euch langgehen könnte.

Möglicherweise ist der Kollege aber gerade auch im Gespräch mit einem seiner liebsten Kunden, der trotz Blinklichtern, gesperrten Abbiegespuren und Kelle schwingenden Polizisten erkannt hat, dass all dieser Aufwand für ihn doch wohl nicht gelten kann. Dieser Experte ist natürlich auch nicht langweilig rechts ran gefahren, er hält den sowieso zähen Verkehr auf und bugsiert sein Auto entschlossen zwischen den Hütchen durch, bis er ein mittelgroßes Chaos verursacht hat, denn er hat ein Anliegen. Und wenn nicht zum Durchfahren, wozu sollte da sonst eine zwei Meter breite Lücke zwischen den Hütchen sein?!
Während 98% der Autofahrer also murrend einen Umweg nehmen stellt unser Experte seine Expertenfrage und du wirst eventuell Zeuge einer der Top Fünf der schönsten, pfiffigsten und vor allem natürlich überzeugendsten Fragen und Argumenten, die mir je an Verkehrsabsperrungen vorgetragen wurden. Fragen, die jedes zusätzliche Chaos lohnen und die an keiner Absperrung fehlen dürfen.

Samstag, 12. Juli 2014

"Wie sind Sie denn auf MICH gekommen?"

Favorit heute: das deutsche Pfandsystem und dessen fleißige Nutzer. 

"Fahr bitte mal zur Tanke." lotse ich den Kollegen durchs Dorf: "Ich möchte Brötchen holen!" Die Nacht neigt sich dem Ende. In der Theke liegt eine stattliche Auswahl frisch aufgebackener Brötchen. Der freundliche Verkäufer hat mich netterweise in den Laden gelassen, damit ich in Ruhe aussuchen kann. 
Am Nachtschalter wartet schon der nächste Kunde, als sich hinter mir die Schiebetür wieder schließt und ich mein fettiges Schinken-Käse-Croissant zum Streifenwagen trage. Lecker!
Der hagere junge Mann am Nachtschalter scheint es nicht so gut getroffen zu haben wie ich. Er bringt nachts um vier eine klimpernde Plastiktüte Leergut weg, und seine enorme Fahne verrät mir, wo der Inhalt der der Pullen sich befinden dürfte. Von den paar Cent Pfand kriegt er wohl trotzdem kein Croissant... 
"Haste den Mann gesehen?" frage ich den Kollegen, als ich wieder im  Streifenwagen sitze: "Was der wohl für ne Party gefeiert hat, bei DEM Berg Leergut!". "Der ist mit dem Auto da, guck!" weist mich der Kollege auf einen Kleinwagen an einer der Zapfsäulen hin. 
Wir können es nicht fassen. Der junge Mann fährt doch nicht besoffen zum Pfand abgeben auf die Tanke, parkt schräg hinter einem Polizeiwagen, steigt angesäuselt aus, gibt einen Meter neben mir das Leergut ab und nimmt ernsthaft an, wir schnallen das nicht?!?!?!

Offenbar schon. 

Vielleicht liegt seine Blauäugigkeit aber auch daran, dass er vor dem Trinken auch gekifft hat. Sonderlich pfiffig ist die ganze Aktion jedenfalls nicht. 

Aber so hat er wenigstens ein letztes Mal mit dem Auto das Leergut weggebracht, bevor er jetzt sehr lange zu Fuß gehen muss...