Donnerstag, 29. Mai 2014

Respekt

Es gibt schon freundliche Menschen...

Zum Beispiel den hier:


Wir stehen bei einer Verkehrskontrolle in der Stadt neben unserem Kunden. 

Auf der anderen Straßenseite geht ein älterer Mann vorbei und erklärt seinem Hund mit ernstem Blick und einem Fingerzeig in unsere Richtung: "Guck ma - GANZ fiese Menschen sind das! GANZ fiese! Geh ma un' piss die ma am Bein!"


Glücklicherweise musste der Fifi wohl gerade nicht so dringend. Ich hätte mit dem Herrchen auch nicht diskutieren wollen. 


Unfassbar. 

Mittwoch, 28. Mai 2014

Bei Manchen läuft's aber auch einfach

Favorit heute: ein junger Mann, der endlich sein Leben im Griff hat


Wir kontrollieren zwei Krawallkäppchenträger, die gerade noch vor uns weggelaufen sind. Seinen Rehaugen nach dürfte zumindest einer gerade noch gekifft haben. 

Der Kollege erkundigt sich und wird enttäuscht. 

"Nee. Keine Drogen mehr. Damit hatte ich genug Ärger. Ich bin jetzt auf einem gute Weg!" - "Okay. Wann haben Sie denn zuletzt gekifft?" - "Vor ner Stunde..."


Na, da sind wir doch alle froh, dass er seine Drogenvergangenheit lange hinter sich gelassen hat. 


Dienstag, 27. Mai 2014

Erstens kommt es anders...

Ich habe einen Text vom letzten Jahr heraus gekramt. Er ist ein bisschen anders als die anderen. Und er ist lang... dafür aber schnell.
Ich kann euch nicht verraten, wie die Geschichte weitergeht, weil ich von der Familie nie wieder gehört habe. Ich hoffe, das ist ein gutes Zeichen.
Na dann. Los geht's:

Stell dir vor, du bist Anfang fünfzig, dein ältester Sohn hat ein tolles Abi gemacht und studiert Jura in Münster. In den letzten Semesterferien genießt er einen Urlaub in den Bergen. Bei einem Ausflug in eine Grotte wird er mit seiner Freundin versehentlich eingeschlossen. In Todesangst versucht er im Dunkeln aus der Grotte zu klettern. Am nächsten Tag wird er gerettet. 
Um die Sache zu verarbeiten war er beim Psychiater. Er nimmt Tabletten, die ihm ganz gut helfen, seine Ängste bei Dunkelheit und Einsamkeit in den Griff zu bekommen. Nach einigen Wochen scheint das Schlimmste überstanden zu sein. Er ist zurück im Leben, trifft auch wieder Freunde.

Ein paar Monate später ruft dich die Freundin deines Sohnes aus Münster an. Seit dem Vorfall in den Bergen hat er sich verändert. Sie ist deinem Sohn in der Stadt begegnet. Er hatte keine Schuhe an und redete wirres Zeug. Zur Uni schafft er es nicht mehr. Er behauptet, er werde abgehört und verfolgt, sein Handy und ein paar andere Dinge, die ihm früher wichtig waren, hat er zerschlagen. Er wird ein Einzelgänger. Seine Freunde versuchen zuerst noch, ihn zum Psychiater zu bringen. Er schreit sie an. Das hat er noch nie gemacht. Langsam fürchten sie sich vor ihm. 
Ihr schafft es, ihn zurück zu euch nach Hause in sein Jugendzimmer zu holen. Vielleicht könnt ihr ihn überzeugen, sich helfen zu lassen. Könnt ihr aber nicht. Er dreht immer mehr ab. Neuerdings trinkt er viel Alkohol - natürlich nur harte Sachen.
Ihr traut euch nicht mehr ihm zu sagen, dass er krank ist. Er will es nicht hören und wird sofort laut. Sein Geschrei macht euch Angst.